Homöopathische Komplexmittel

  

Was vielen Anhängern der klassischen Homöopathie die Zornesader schwellen lässt, ist beim unbedarften Laienanwender und vielen Behandlern für die sanfte Behandlung von Alltagsbeschwerden äußerst beliebt.

Wo die klassische Homöopathie einer komplizierten Wissenschaft gleicht, ist die Nutzung von homöopathischen Komplexmitteln sehr einfach.

Bei homöopathischen Komplexmitteln kann man die Auswahl des Mittels einfach nach den Hauptbeschwerden wählen, beispielsweise Halsentzündung oder Husten. Eine detaillierte Analyse der zusätzlichen Symptome wie Verschlimmerungen und Konstitutionseigenschaften ist nicht notwendig.

Daher ist die Verordnung und Selbstbehandlung mit homöopathischen Komplexmitteln recht einfach und oft erstaunlich erfolgreich.


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Was sind Homöopathische Komplexmittel?

Bei homöopathischen Komplexmitteln werden mehrere homöopathische Mittel miteinander vermischt.

Die Auswahl dieser Mittel erfolgt nach ihren Haupteinsatzgebieten als Einzelmittel. Die kombinierten Mittel sollen sich in ihrer Wirkung miteinander ergänzen.

So wäre für ein Erkältungsmittel beispielsweise eine Kombination folgender Mittel denkbar:

  • Aconitum: um die Erkältung frühzeitig zu stoppen
  • Pulsatilla: gegen Husten und Schnupfen
  • Ferrum phosphoricum: gegen Fieber und Husten
  • Allium cepa: gegen den Schnupfen mit Laufnase

Sinn von homöopathischen Komplexmitteln

Die Idee hinter homöopathischen Komplexmitteln ist der Wunsch, die Wirkung mehrerer homöopathischer Mittel so zu kombinieren, dass die Mischung besser wirkt als die Einzelmittel für sich genommen.

Homöopathische Komplexmittel wirken eher nach dem Giesskannenprinzip als Einzelmittel, die ja sehr gezielt und spezifisch wirken.

Man könnte homöopathische Komplexmittel auch als Breitband-Homöopathikum bezeichnen.

Die Auswahl von homöopathischen Komplexmitteln ist einfacher und weniger aufwendig als die zielgenaue Suche nach einem passenden Einzelmittel.

Bevorzugte Potenzen

Als Potenzen werden für homöopathische Komplexmittel meistens eher niedrige Potenzen gewählt.

Das liegt einerseits daran, dass bei einer eher diffusen Mittelwahl niedrige Potenzen geeigneter sind.

Ausserdem sind die Potenzen bei homöopathischen Komplexmitteln oft so niedrig, dass die Wirkung auch im Sinne einer Heilpflanzenwirkung nachvollziehbar ist. Manche Komplexmittel beinhalten sogar Urtinkturen oder D1-Potenzen, wodurch ein solches Mittel zumindest teilweise einer Kräutermedizin entspricht.

Die Wirkung von niedrigen Potenzen und Urtinkturen sind auch für normale Ärzte leichter nachvollziehbar als die Hochpotenzen der klassischen Homöopathie. Das ist eine weitere Erklärung für die Beliebtheit homöopathischer Komplexmittel bei vielen Ärzten.

Auswahl der Mittel

Die geeigneten Komplexmittel wählt man bei der Selbstbehandlung anhand seiner Beschwerden aus.

Wenn man die Mittel nicht kennt, kann man in der Apotheke nach einem passenden homöopathischen Komplexmittel fragen. Den Mitarbeitern in Apotheken sind die gängigsten Komplexmittel meistens gut bekannt.

Auch vielen Ärzten und Heilpraktikern sind homöopathische Komplexmittel bekannt. Sie können bei Ihrem Behandlungsbesuch bei Ihrem Behandler nach geeigneten homöopathischen Komplexmitteln fragen, wenn Sie diese Mittel anwenden wollen.

Anwendung der Komplexmittel

Die meisten homöopathischen Komplexmittel liegen als Tropfen vor.

In vielen Fällen werden sie dreimal täglich angewandt.

Folgen Sie am besten den Anwendungsanleitungen auf der Verpackung und auf dem Beipackzettel.

Wenn Ihnen das Mittel von einem Behandler (Arzt oder Heilpraktiker) verschrieben wurde, beachten Sie die Anwendungsempfehlung Ihres Behandlers.

Geschichte der homöopathischen Komplexmittel

Bereits zu Lebzeiten Samuel Hahnemanns kamen einige seiner Schüler auf die Idee, mehrere homöopathische Mittel miteinander zu mischen.

Schon damals stiess diese Idee auf geteiltes Echo und löste heftige Debatten aus.

Hahnemann vertrat die Ansicht, dass man die homöopathischen Mittel einzeln einnehmen sollte.

Er wandte sich schon bei der Erfindung der Homöopathie strikt gegen die Vielmischerei von Medikamenten, die zur damaligen Zeit allgemein üblich war. Daher war er auch gegen die Mischung von homöopathischen Mitteln.

Mit seinem Freund und Schüler Karl J. Aegidi diskutierte Hahnemann in den Jahren 1829 bis 1834 intensiv per Brief über die Mischung homöpathischer Mittel, die von einem weiteren Homöopathen namens Johann Stoll vorgenommen wurde. Auch der berühmte Homöopath Clemens von Bönninghausen experimentierte und debattierte über die Anwendungen von zwei Mitteln auf einmal. Bei diesen schriftlichen Diskussionen handelt es sich um die legendär gewordenen Debatten über die Anwendung von Doppelmitteln.

Gegen Ende dieser Debatten schien Hahnemann der Anwendung von Doppelmitteln positiver gegenüber zu stehen als am Anfang des Briefwechsels, doch ganz am Schluss distanziert sich Hahnemann eher von der Idee homöopathische Mittel zu mischen.

Arthur Lutze war ein deutlich jüngerer Homöopath. Eigentlich war Lutze ein Postbeamter, aber er fühlte sich zur Homöopathie berufen. Als Laienbehandler wurde er äusserst bekannt und musste Scharen von Patienten behandeln. Da ihm die Zeit zur ausführlichen Anamnese fehlte, entwickelte er nach und nach die ersten homöopathischen Komplexmittel, die aus mehr als zwei Mitteln bestanden.

Somit könnte man Arthur Lutze als Begründer der homöopathischen Komplexmittel bezeichnen.








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